Ein nächster Schritt steht an, nur welcher?

A runde Sach hat vier Jahre lang als loser Verbund erfolgreich zusammengearbeitet und vier Vereine erfolgreich begleitet. Es war Zeit für einen neuen Schritt. Die Überlegung, einen Verein zu gründen, stand im Raum. Die ersten Gespräche mit Anwälten fanden Ende 2018 statt. Doch gut Ding will Weile haben.

Manchmal braucht es einen Impuls von Außen.

Wir haben über ein halbes Jahr intern heftig diskutiert, weil natürlich unterschiedlichste Erfahrungen und Notwendigkeiten aufeinander trafen. Deshalb haben wir die Entscheidung durch die Vereinsbetreuung nicht aktiv vorangetrieben. Im September 2018 wurden wir dann zu einer Entscheidung gezwungen. Marjeta Prah-Moses, die Gründerin von A runde Sach, hat uns mitgeteilt, dass sie als „Frontfrau“ aufhören wird und zum Ende des Jahres A runde Sach nicht mehr anführen möchte. Natürlich hat sie sich gewünscht, dass es weitergeht. So mussten wir nun entscheiden.

Machen wir weiter, wie machen wir weiter und auch wer macht weiter?

Wo gehobelt wird, da fallen Späne

Es war klar, dass uns Teammitglieder verlassen werden, egal ob wir ein Verein werden oder ein loser Verbund bleiben. So haben wir uns getroffen, gesprochen und entschieden.

Wir starten das Projekt Vereinsgründung und ich habe dafür die Projektleitung übernommen. So war schnell klar: 2019 werden wir uns selbst betreuen und unsere gesamte Power in unsere Gründung stecken.

Ärmel hochkrempeln und Erfahrungen nutzen

Wir haben neben der professionellen Hilfe durch unseren Anwalt Herr Dieckmann von der Kanzlei LATHAM & WATKINS LLP, die uns in allen rechtlichen Fragen, Formulierung der Satzung und Anträgen für das Finanzamt, das Vereinsregister und dem Notartermin beraten hat, unsere komplette Erfahrung in der Betreuung der Vereine und unser Expertenwissen genutzt.
Wir haben unser Wissen, was wir sonst vermitteln, für unsere eigene Vereinsgründung genutzt.

Besonders wichtig war uns dabei, unseren Verein auf ein Wertesystem aufzubauen. Diese haben wir im Januar 2018 in einem Workshop mit Konstanze Meindl erarbeitet und formuliert, eine wichtige Basis für unsere Vereinsgründung. Wir haben am Entwurf unseres Handbuches gearbeitet, in dem wir unsere Grundidee, unser Konzept und vieles mehr festgelegt haben.

Wir hatten ein Ziel: A runde Sach soll weiterhin Vereine unterstützen. Denn die Arbeit, die von den Vereinsmitgliedern geleistet wird, ist unglaublich wichtig für die Gesellschaft.

11 Mitglieder haben sich entschieden weiterzumachen

Und das Schönste: Marjeta wird nach unserer Entscheidung weiterhin im Boot sein. Nicht als Frontfrau, aber als Nummer 2. Sie wird als zweiter Vorstand an der Spitze des Vereins mitarbeiten.

Im Sommer 2019 waren wir mit unserer Satzung und dem Handbuch so weit, dass wir uns unseren internen Strukturen zugewandt haben. Davon hing jetzt ab, ob wir wirklich gründen. Welche Ämter soll es geben und wie wird die Arbeit und Verantwortung gleichmäßig verteilt.

Unser Wunsch war es, eine möglichst flache Hierarchie in Verbindungen mit klaren Strukturen zu haben. Wir wussten, dass wir Verantwortliche für verschiedene Bereiche benötigen, um auch unserem Wert „Verlässlichkeit“ gerecht zu werden. Jeder sollte einen festen Platz bekommen, um dadurch das gesamte Team zu stärken. Wir haben uns dafür entschieden, ähnlich wie bei einem Unternehmen verschiedene Abteilungen zu benennen und dafür unsere Kapazitäten aufzuteilen.

So haben wir jetzt einen Bereich für Dokumentation, einen für Finanzen, einen für Mitgliederbetreuung und für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Obwohl wir noch nicht offiziell gründen konnten, da wir noch auf die Zustimmung des Finanzamtes gewartet haben, haben wir inoffiziell für auch die Vorstandsämter gewählt und festgelegt.

Wir waren gründungsbereit …

Ein Gründungsritual als Fundament für unseren Neuanfang

Strukturen und auch Verantwortungsbereiche haben sich geändert. Aus der Initiative von Marjeta als Gründerin und unserem losen Verbund von einzelnen Arbeitskreisen und immer wieder wechselnden Verantwortlichen entsteht nun ein Verein. Wir definieren neue Strukturen und legen feste Verantwortungsbereiche fest. Gemeinsam haben wir uns entschieden, unser jährliches Sommerfest zu nutzen, um ein Übergaberitual zu machen. Marjeta überführt A runde Sach an den Verein und die Mitglieder werden in ihre Ämter eingesetzt.

Begleitet hat uns dabei Petra Kuch, systemische Beraterin und Coach aus Karlsruhe. Es war ein sehr kraftvolles und feierliches Ritual. Im Anschluss daran haben wir auf dem schönen Gelände der Isarrettung gebührend gefeiert. Wie immer mit musikalischer Begleitung von Anna Gutstein.

Die gute Vorbereitung hat sich gelohnt

Während wir auf die rechtliche Gründung warten, arbeiten wir an unserer neuen Website. Struktur, Inhalte und Design wurden in unterschiedlichen Teams erarbeitet.

Am 11. November war es dann soweit. Unsere offizielle Gründungssitzung wurde abgehalten. Marjeta Prah-Moses hat das Amt des 2. Vorsitzenden, Ernst Haas das Amt des Finanzvorstandes, Wolfram Motzel ist Kassenprüfer und mit mir (Manuela Motzel) als erstem Vorstand wurde nun offiziell gewählt und der Verein war gegründet.

Im Januar 2020 folgte dann der offizielle Notartermin. Marjeta und ich waren die Vertreterinnen beim Notar. Es war richtig feierlich. Am 4. März 2020 haben wir das Schreiben von Vereinsregister bekommen. Wir sind jetzt A runde Sach e.V.!

Jetzt geht es richtig los

Nun heißt es Endspurt, damit wir endlich loslegen können. Die Website fertigstellen, die neue Ausschreibung publizieren, um den künftigen Verein auszuwählen, den wir unterstützen. Und natürlich neue Mitglieder, Fördermitglieder und Unterstützer finden. Es wird nicht langweilig!