Vorstellungsrunde heißt unsere Serie, in der wir alle A runde Sach Vereinsmitglieder nacheinander vorstellen. Heute zu Gast im Interview bei Anne Fischer ist Angelika Güc: Grafikerin, Expertin für Bildsprache, Netzwerkerin und seit 2016 im Team von A runde Sach

Beschreibe Dich als Person mit drei Hashtags.

#visuellgestrickt #neugierigaufsleben #stehaufmaennchen

Hast Du ein Lebensmotto? Erzähl es uns!

„Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wir das Leben leben können, das uns erwartet.“ (Joseph Campbell)

Wie startest Du normalerweise in den Tag?

Ich bin kein früher Vogel, eher eine Nachteule, arbeite gern bis in die Abendstunden. Drum schlafe ich gern aus und wenn es mir die Zeit vor dem Arbeitsbeginn noch erlaubt, eine Stunde durch die Angerlohe zu joggen, ist das ein Traum. 

Was begeistert Dich am meisten an Deinem Job bzw. Beruf?

Oh, das sind gleich mehrere Dinge: Ich bin in durch und durch visueller Mensch und das kann ich in meinem Job sehr gut ausleben. Freiheit ist mir sehr wichtig. Ich liebe es, mir meine Zeit selbst einteilen können. Ich brauche nur wenig Equipment, um meine Arbeit machen zu können: MacBook, externe SSD-Festplatte, kleines Wacom Tablet, Smartphone, WLAN – das sind meine Arbeitswerkzeuge. Gern packe ich mein Büro ein und verlege meinen Schreibtisch an andere Orte. Zuletzt im Februar und März in Kapstadt und Umgebung, eine wunderbare Zeit, an die ich gern zurück denke. Gerade jetzt in der Corona-Zeit, wo ich nicht weiß, wann wieder eine längere Reise möglich sein wird. 

Was ich auch sehr an meinem Job liebe: Er ist vielseitig und ich lerne immer wieder interessante Menschen, Unternehme und Geschäftsfelder kennen. Ich arbeite super gern mit Menschen zusammen, und dann wieder zurückgezogen in der kreativen Layoutarbeit. Diese Abwechslung schätze ich sehr.

Welche Tools erleichtern Deinen Alltag oder Dein Arbeitsleben? 

Mein Smartphone mit Apps für alle möglichen Aufgaben und Bereiche. Allen voran Evernote, mein Gedankenspeicher und nicht enden wollendes Notizbuch. Seit einiger Zeit die App Caya, über die wird meine Post eingescannt. So habe ich immer und überall Zugriff auf meine Dokumente, arbeite nahezu papierlos. 

Wo findest Du Inspiration für deinen Job?

Auf alle Fälle im Netzwerk. Als Soloselbständige brauche ich den Austausch mit Kollegen*innen, die mir Inspiration geben. Ich arbeite in einer Bürogemeinschaft im Münchner Glockenbachviertel zusammen mit rund 20 Freiberufler*innen. Auch die Umgebung bietet viel Inspiration, es ist ein kreatives, quirliges Viertel.

Und auch außerhalb des Büros habe ich ein großes Netzwerk, das mir viel Inspiration gibt. Allen voran das Team von A runde Sach e.V.

So oft es geht, entdecke ich fremde Städte oder auch ganze Länder mit der Kamera. Die Leidenschaft für Fotografie ist eine großartige Verbindung zu meinem Job als Grafikdesignerin und die Basis für meine Workshops und meinen Blog zum Thema bildliche Kommunikation. Interessante Motive inspirieren mich, auch wenn sie noch so banal sind. 

Was hilft Dir, vom Job und den Herausforderungen des Alltags abzuschalten? 

Handy aus, raus in die Natur, aufs Radl setzen und ab ins Dachauer Hinterland. Oder lange Spaziergänge, am liebsten am Meer oder Wasser. Oder Freunde treffen. Oder mit einem interessanten Buch bei einem guten Glas Wein meinem sonnigen Balkon relaxen. Oder auspowern beim Joggen. Oder Yoga, um Stress und Hektik auszuschalten. 

Ganz abschalten kann ich am besten beim Fotografieren. Beim Fotografieren vergesse ich die Welt um mich herum. Mit ca. 15 hat mir mein Vater seine Spiegelreflexkamera geschenkt, später zum Abitur eine Rollei 35. Seitdem bin ich nur selten ohne Kamera unterwegs und das ist bis heute so geblieben.

Wer oder welches Ereignis hat Dich zuletzt sehr beeindruckt?

Die Veränderung in der Corona-Zeit. Zu entdecken, was alles möglich ist. Wie unterschiedlich die Menschen mit Ängsten umgehen. Ich selbst habe den Rückzug genossen, meine Sicht auf viele Dinge und die Welt im Allgemeinen ist jetzt eine andere.

Besonders beeindruckt hat mich der Zusammenhalt im Freiberufler-Netzwerk. Das war eine unheimlich schöne Erfahrung, wie nahe man trotz Lockdown gerückt ist, wie unglaublich die gegenseitige Unterstützung war und immer noch ist. 

Was darf in Deinem Rucksack/Deiner Handtasche nicht fehlen?

Finn begleitet mich fast überall hin. Eine simple aber geniale Smartphone-Halterung fürs Rad. Die App Bike Citizens ersetzt meinen fehlenden Orientierungssinn.

Welches Buch hast Du zuletzt gelesen?

Schwarzer August – Lost in Fuseta von Gil Ribeiro. Der vierte Band einer Krimi-Reihe, die an der Algarve spielt. Und zwar genau in dem Ort, in dem ich im November 2019 gelebt und gearbeitet habe. Die Romane geben mir das Gefühl, wieder in Fuseta zu sein, ein traumhaft schöner und verschlafener Ort ohne Touristentrubel. 

Seit wann bist Du bei A runde Sache und was fasziniert Dich an der Mitarbeit in diesem Team?

Ich bin Anfang 2016 zu diesem genialen Netzwerk gestoßen und fand es von Anfang an klasse, wie engagiert und wertschätzend in diesem Team zusammengearbeitet wird. Ich mag die offene Kommunikation, den Drive, die Professionalität, die konsequente Ausrichtung nach dem Wertesystem.

Dein Tipp für Vereine?

Nicht unterkriegen lassen, weitermachen auch wenn es schwierig ist, weil vielleicht die finanziellen Mittel, die Anerkennung oder Zeit und Ressourcen fehlen. Auch kleine Schritte sind wirksam und wertvoll. 


Das Interview mit Angelika führte Anne Fischer.