Strahlende Gesichter bei den Empfängern: Insgesamt 6.000 Euro spendeten am Dienstag die Granny Socks vom Hasenbergl aus dem Verkaufserlös selbstgestrickter Socken für Münchner Kinder in Not.

Gespannte Erwartung am letzten Dienstag 14.07.2015 im großen Saal der Seniorenbegegnungsstätte der Diakonie Hasenbergl e.V. in der Schleißheimer Straße 450/452. Da kommen sie – die Granny Socks: Rund 20 Seniorinnen setzen sich zueinander und – stricken. So, wie jeden Dienstag. Also „business as usual“? Keineswegs. Einige legen noch schnell neue Ware auf den Tisch. Denn viele stricken auch von zu Hause aus. Und vor dem großen Ereignis haben sie noch geschäftstüchtig ihren „Sockenstand“ aufgebaut, denn man weiß ja nie…vielleicht mag ja ein Besucher noch ein kleines wolliges Schnäppchen mitnehmen und den Spendenfundus wieder auffüllen. Sie präsentieren dabei eine unglaubliche Bandbreite an professionell gestrickten Socken. Aber auch entzückende Babyjäckchen und vieles mehr. Noch schnell Kaffee und frischen Kuchen.

Die Vertreterinnen von A runde Sach machen die Kamera schussbereit, mit der sie das Ereignis begleiten wollen. 2014 haben die Grannys die A runde Sach-Ausschreibung gewonnen, mit der ehrenamtliches Engagement in München gewürdigt werden soll: ein „Rundumpaket“ inklusive Webseite, deren Entwürfe heute noch vorgestellt werden sollen.

Dann geht es los: Frau Wieser von der Diakonie spricht die Grußworte. Es folgen: Kassenwartin Gerda Scholz und Frau Seifert, die Gründerin der Granny Socks. Liebevoll und frech, mit einem Gedicht leitet, sie die Spendenübergabe ein. Denn die rührigen Seniorinnen haben sich sehr lange den Kopf darüber zerbrochen, welche Institution sie diesmal fördern wollen. – Seit über 10 Jahren stricken sie schon. Verkaufen ihre Socken und spenden dann den Erlös zu 100 % an Kinder in Not, insgesamt schon 50.000 Euro. Dieses Jahr haben sie es in vielen Strick- und Verkaufsstunden auf 6.000 Euro gebracht – die sie heute spenden wollen.

Foto Copyright @Antje Kral
Foto Copyright @Antje Kral

Dann geht es Schlag auf Schlag: Nacheinander kommen die VertreterInnen der einzelnen Institutionen, die die Grannys dieses Jahr unterstützen wollen, nach vorne und nehmen gerührt ihr „Präsent“ in Empfang. Ein buntes Sockenpaar mit dicker Schleife um den noch „dickeren“ Inhalt:  Je 1.000 Euro Spende je Institution.

Herr Lutz, Schulleiter, vertritt dabei das Sonderpädagogische Förderzentrum München-Nord. Die Kinder, die sonst nicht an Schullandheimfahrten teilnehmen könnten, werden sich freuen.

Für das Wichern-Zentrum (Heinrich-von-Braun-Weg) freuen sich Frau Krämer, Konrektorin, und Frau Dr. Wölfl, ehem. Schulleiterin und im Vorstand des Fördervereins „Quicklebendig“ – der sich darum kümmert, benachteiligte Kinder sozial-emotional zu fördern – mit Projekten, die sonst nicht gefördert werden und die die Eltern finanziell nicht stemmen können. Diesen Grund führen auch die Vertreter aller anderen Institutionen an. Viele Eltern werden mit dem besonderen Förderbedarf der Kinder und ihrer individuellen finanziellen Notlage im sonst so reichen München häufig alleingelassen. Hier wollen die Grannys Abhilfe schaffen.

Auch Frau Weber vom Förderzentrum München-Nord weiß, dass die Kinder der Reparatur ihres langersehnten Basketballkorbs entgegenfiebern und manche erst durch die Spende an Schulaktivitäten mitmachen können. Materialgeld von 30,- Euro/Monat sind für manche Familien schon zu viel.

Laut Frau Annunziata von der Lebensbrücke München, die für die AG Buhlstraße e.V. die Spende entgegennimmt, kann das Ferienprogramm mit Klettern, Tierpark, Basteln, Paddeln nur stattfinden, weil die Grannys dieses Jahr an ihre Initiative gedacht haben.

Herr Schmid der Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München freut sich gleich zweimal: Einmal, weil sie todkranken Kindern und ihren Familien nun wieder besser beistehen können – manchmal erleben Eltern, dass der Strom abgestellt wird, weil die Beatmungsanlage ihres Kindes so viel Strom braucht, sie sich die hohen Rechnungen jedoch nicht leisten können. Und er freut sich, dass mit der Aktion „Rückenwind“ auch die Geschwisterkinder der kleinen Patienten die Chance auf eine Auszeit haben.

Alle, Frau Scholz und Frau Seifert von den Granny Socks stellen sich mit Herrn Lutz, Herrn Schmid, Frau Weber, Frau Dr. Wölfl, Frau Krämer sowie Frau Annunziata zum gemeinsamen Foto auf. Dann war es tatsächlich „business as usual“ –  Die Grannys freuen sich, modern und aufgeschlossen, wie sie sind, jetzt noch auf ihren neuen Webseiten-Entwurf der A runde Sach-Leutchen. Bis dahin wenden sich die Granny Socks innerlich glücklich – aber auch bescheiden und ganz pragmatisch – wieder ihrer Dienstagsbeschäftigung zu. Gemeinschaft pflegen und – stricken.

Vorstellung des Webseiten-Entwurfs

Dann kommt Robert Bree von A runde Sach zum Zuge. Antje Therés Kral, die weiter das Ereignis fotografisch begleitet, Anna-Maria Blau, die Projektleiterin für die Grannys und Maren Thaler für die Webtexte standen Robert zur Seite.

Mit Charme und Überzeugungskraft gelingt es Robert und der A runde Sach-Truppe, die Aufmerksamkeit der Grannys noch einmal zu fesseln. Schon bei der Layout-Präsentation gefiel ihnen Roberts Webseiten-Design. Jetzt, befüllt mit Texten und den neuen Portraits aus dem „Granny-Modell-Shooting“ bei Fotografin Susanne Naumann, kommt die Seite noch besser an. Ein paar kleine Korrekturen und Wünsche – und wir sind sicher, dass die Seite bald steht. Dann gibt es wieder einen Event bei den Grannys – und in Zukunft ein großes verdientes Echo auf ihr Engagement.