Kommunikation am Arbeitsplatz, zu Hause und in sämtlichen anderen Lebenslagen ist eine Sache, die weit mehr bedeutet als „gut, dass wir darüber gesprochen haben“. Kommunikationsprobleme stehen immer wieder im Mittelpunkt vieler Studien und Entwicklungen zahlreicher Modelle.

Zahlreiche psychometrische Untersuchungen haben stattgefunden, die die Unterschiede zwischen uns Menschen erklären, die zu Kommunikationsproblemen führen. Dennoch ist die zwischenmenschliche Kommunikation nicht einfach in eine wissenschaftliche Schublade zu stecken, aus der sich ein Mensch dann situationsbedingt bedienen kann. Sie lassen häufig keine Möglichkeit offen, die in uns Menschen angelegte Flexibilität zu erkennen, mit der wir gerade eben in den verschiedensten Situationen mit verändertem Denken und Verhalten reagieren können.

Sich verstehen lernen

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Foto Copyright @Simone Naumann

Wie allgemein bekannt ist, kommunizieren die Menschen mittels eines Filtersystems, das geformt ist durch die Geschichte, das Identitätsgefühl und der Überzeugungen dessen, was als wahr gilt. Das macht selbstverständlich fast jeder Mensch so und da liegt es auf der Hand, dass es sehr häufig zu Missverständen kommen kann.  Sind unsere Filtersysteme doch sehr unterschiedlich.

Wie schön wäre es also, wenn jeder Mensch wirklich verstehen könnte, was sein Gesprächspartner ausdrücken will! Eine gute Übung das zu erreichen ist es, auf den Unterschied der Informationsgröße zu achten, die jemand vermitteln will. Bezieht sich ein Gesprächspartner mit seinen Äußerungen auf den Gesamtzusammenhang einer Sache, während man selbst oder ein anderer Gesprächspartner eher über Details sprechen will, wird die Kommunikation eher holprig sein. Erkennt man diesem Unterschied, egal ob als aktiver Teiler dieser Kommunikation oder als unbeteiligter Dritter, kann das ansprechen und die Grundbedingungen für das Gespräch klären. Es kann zum Beispiel zuerst der Gesamtzusammenhang besprochen und dargestellt werden und als zweiter Punkt dann die Details dazu.

Selbstreflektion

Fragen Sie sich so oft es geht: lösen meine Worte ein Missverständnis aus oder lösen meine Worte ein Missverständnis auf. Sie sehen schon, es ist nur ein Buchstabe, der hier den Sinn verdrehen kann!

Mit Menschen umzugehen, will gelernt sein und es steht und fällt alles mit Kommunikation, mit vorwärts gerichteter Kommunikation, könnte man sagen. Der Austausch, das Gespräch sollte also so geführt werden, dass Dinge nicht immer wiederholt werden oder immer dieselben Szenarien durchgekaut werden. Ein einfacher Satz, wenn das passiert, könnte sein: „Gut, das hab ich verstanden. Was wollen wir nun daraus machen?“

Je mehr Sie sich selbst beim kommunikativen Austausch mit Ihren Mitmenschen beobachten, werden Sie die Reaktionen der anderen verstehen und einschätzen lernen. Es wird dann immer leichter proaktiv auf Gespräche einzuwirken, weil Sie merken was es braucht, um wieder nach vorne zu kommen mit Ihrem Austausch, mit Ihrer Besprechung, mit Ihrem Anliegen.

Kommunikation in Vereinen

In den vielen Vereinen ist es so, dass die Vereinsmitglieder große Altersunterschiede haben. Sportvereine, wo Jung und Alt aufeinandertreffen ist ein besonders gutes Beispiel. Kommen mehrere Generationen zusammen,  ist es von zentraler Bedeutung auf konstruktive und wohlwollende Kommunikation zu achten. Denken Sie nur daran, welch unterschiedliche Filtersysteme die Menschen haben, die sich hier was zu sagen haben.

Die Geschichte, das Identitätsgefühl und der Überzeugungen dessen, was als wahr gilt wird bei einem 10-jährigen Buben völlig anders sein, als bei einem 60-jährigen, der im Verein beispielsweise als Platzwart tätig ist. Diese beiden trennen Welten voneinander, wenn es ganz schlecht läuft und genauso wird auch ein Gespräch zwischen den beiden verlaufen. Wir Menschen sind nun mal so gemacht, dass wir in der Regel die Botschaften anderer durch unser eigenes Filtersystem pressen und das funktioniert nicht.

Aus diesem Grund wäre es auch wünschenswert, wenn sich Vereine oder andere gemeinnützige Initiativen, wo Menschen unterschiedlichen Alters zusammenkommen, erst recht darum kümmern, eine ordentliche Gesprächskultur zu etablieren.

Wahre Worte zum Schluss

Kommunikation – Wer miteinander spricht hat mehr vom Leben… kann an der Stelle vielleicht ergänzt werden mit „Wer miteinander vorwärts gerichtet spricht hat mehr vom Leben“.

Und zu guter Letzt weise Worte zum Thema Kommunikation, die aus dem Sufismus kommen:

Bevor Du sprichst, lass Deine Worte durch drei Tore schreiten:

  1. Tor: sind sie wahr?
  2. Tor: sind sie notwendig?
  3. Tor: sind sie freundlich?